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Fundbüros vernetzen – André Schulz im DStGB-Gespräch

Inzwischen ist auch die Digitalisierung in das Fundbüro eingezogen. Es gibt entsprechende Fachverfahren, die den Prozess abwickeln. Für die Fundbüros hat sich durch die Einführung von Software für die Fundsachenverwaltung letztlich nicht viel geändert. Nach wie vor belegen die eingelagerten Fundsachen teure und dringend benötigte Räume in den Rathäusern. Infolge der geringen Abholquoten müssen die Fundsachen dann regelmäßig öffentlich versteigert werden, aber die Erlöse bleiben weit hinter den Kosten der Verwaltung und Verwahrung zurück.


Trotz Internet und e-Goverment ist es noch nicht gelungen, die Fundbüros deutschlandweit miteinander zu vernetzen. Dies ist in soweit wichtig, da viele Verlierer nicht genau angeben können, wo entsprechende Gegenstände verloren worden sind. Die Mobilität nimmt zu, die Menschen sind ständig unterwegs. Wer mit dem Zug von Köln nach Berlin fährt und anschließend in der Stadt sich aufhält, muss eine „Reise durch viele Fundbüros“ machen. So sind Funde in öffentlichen Verkehrsmitteln beim entsprechend zuständigen Dienstleistungsunternehmen abzugeben. Funde innerhalb von Behörden sind der Gebäudeverwaltung der Behörde zu übergeben. Wer zum Beispiel in Berlin am Flughafen Tegel etwas verliert oder findet, hat es im Zweifel mit vier verschiedenen Fundbüros zu tun, die getrennt organisiert sind. Eigene Fundbüros haben dort die Fluggesellschaften Lufthansa und Air Berlin, sowie der Flughafen als Gesellschaft selbst, aber auch das Unternehmen Ground Air.
Bis eine verlorene Sache im Fundbüro landet, vergehen in der Regel zwischen fünf Tage und mehreren Wochen. Hinzukommt, dass Fundsachen oft an verschiedenen Stellen abgegeben, dort gesammelt und erst dann ans Fundbüro geschickt werden.
Insgesamt ist ein besserer Service für die Bürger und Reisenden dringend notwendig, der ihnen eine höhere Chance bietet, ihre verlorenen Sachen schnell wiederzufinden und zurückzuerhalten. Dazu ist es erforderlich, die bestehenden Fundbüros miteinander zu vernetzen und die Fundsachen direkt zum Zeitpunkt des Fundes zu erfassen, damit sie sofort für die Verlierer findbar sind. Ferner müssen Möglichkeiten geschaffen werden, die Fundsachen an die Eigentümer zu versenden und den ehrlichen Findern den ihnen zustehenden Finderlohn zukommen zu lassen. Für die Fundbüros ist es notwendig, die Kosten der Verwaltung und Verwahrung der Fundsachen zu senken.
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