Im Z-M-I, dem Zehn-Minuten-Internet Newsletter berichte ich jeden Sonntag über interessante Links (Schwerpunkt heute: Landrätin sieht Berlin in einer anderen Welt) aus dem Internet für Bürgermeister:innen und Kommunalpolitiker:innen.
Ich persönlich
Jagoda Marinić ärgert sich: über Worthülsen, hinter denen vor allem Wichtigtuerei steckt. Über mit Sachlichkeit getränkte Sprache, der jede Lebendigkeit abgeht. Warum nicht lieber mal eine Anekdote erzählen, emotional werden, ein verbales Risiko eingehen?
Landrätin sieht Berlin in einer anderen Welt
Der Bund verspricht, was die Kommunen nicht umsetzen können – diesen Vorwurf erheben Vertreter der Basis bei „Markus Lanz„. Das beschädige das Verhältnis von Bürger und Staat.
Viele Bürger-Dienstleistungen in rund 70 NRW-Kommunen noch immer nicht abrufbar
Fünf Monate nach dem Hackerangriff auf mehr als 70 Kommunen in Nordrhein-Westfalensind die Folgen noch immer nicht überwunden.
Digitalisierung der Verwaltung: Deutschland liegt jetzt auf einem Relegationspatz
Wir stehen vor großen geopolitischen Herausforderungen im Cyberraum, doch haben einige Bundesländer das dringend benötigte zentrale Digitalisierungsgesetz abgelehnt.
Viele Studierende rechen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
Ein großer Teil der Studierenden in Deutschland erhofft sich einer Umfrage zufolge von digitalen Assistenten mit Künstlicher Intelligenz (KI) Erleichterungen im künftigen Berufsleben. Fast zwei Drittel (65 Prozent) aller Befragten erwarteten, dass sich der Einsatz von KI positiv auswirken wird – zum Beispiel durch schnelleres und fehlerfreies Arbeiten oder eine bessere Work-Life-Balance.
Zukunftskongress 2024
Unser Land zu modernisieren und fit für die Zukunft zu machen, ist die Aufgabe aller. Eine besondere Rolle nehmen Staat und Kommunen ein. Auch die Politik ist gefordert. Die Ampelparteien haben die Themen des modernen Staates, des digitalen Aufbruchs und der Innovationen im Jahre 2021 an die erste Stelle ihres Koalitionsvertrages unter dem Titel „Mehr Fortschritt wagen“ gesetzt. In den Modernisierungs- und Digitalisierungscommunitys im Bund, den Ländern, den Kommunen und in der Digitalwirtschaft herrschte seiner Zeit ein großer Aufbruch, da erstmals für dieses so wichtige Politikfeld Unterstützung und Umsetzungswille von „ganz oben“ möglich schien. Doch wie auch in anderen Politikfeldern wich dem Fortschritt – trotz des Verständnisses für neue internationale Lagen durch Krisen und Kriege – nun eine Resignation.
Ob es doch noch etwas mit dem erfolgreichen digitalen Deutschland wird, greift der Zukunftskongress Staat & Verwaltung 2024 auf. Die zum zehnten Male vom 24. bis 26. Juni 2024 in Berlin stattfindende Leitveranstaltung für das moderne und digitale Deutschland appelliert im Eröffnungsplenum an die staatspolitische Verantwortung der Regierung. Für den Standort Deutschland gilt es, die verbleibende Zeit bis zur nächsten Wahl für tatsächlichen digitalen Fortschritt in Staat und Verwaltung zu nutzen.
Das Spektrum des dreitägigen Kongresses deckt alle wichtigen Themen von Cloudifizierung, über den Einsatz von KI bis hin zur geplanten föderalen Datenstrategie ab. Hinzu kommen Themen wie Registermodernisierung und wie geht es mit dem OZG 2.0 weiter.
Gute Politik braucht eine gute Verwaltung. Voraussetzung dafür ist eine Reform von Staat und Verwaltung, die jetzt in Angriff genommen werden muss. Kern eines solchen Neuansatzes ist die föderale Vernetzung aller Ebenen. Weitere Informationen und Anmeldung hier
Die virtuelle Umkleidekabine: Kann bald das Smartphone verraten, ob die Hose sitzen wird?
Etwa die Hälfte der online gekauften Kleidung wird retourniert. Das schadet Unternehmen und der Umwelt. Künstliche Intelligenz aus Zürich soll Abhilfe schaffen.
Wie Künstliche Intelligenz beim Artenschutz helfen kann
Wie können Menschen Tier- und Pflanzenarten besser verstehen? Mit Künstlicher Intelligenz können Arten umfassender beobachtet werden.
BER: Abfertigung am Flughafen mit Künstlicher Intelligenz
Die Abfertigung auf dem Vorfeld des Hauptstadtflughafens BER soll künftig mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz und vielen Kameras erfolgen.
Generative KI im Unternehmen ist der nächste große Schritt
Erst die clevere Verbindung großer Sprachmodelle mit den Unternehmensdaten bringt die erhofften Produktivitätsvorteile der KI, zum Beispiel im Wissensmanagement.
Shell will das Ladenetz massiv ausbauen – und 500 Tankstellen pro Jahr schließen
Vom Ölriesen zum Elektropionier? Der britische Energiekonzern Shell will sein Geschäftsmodell radikal umkrempeln. 140.000 neue Ladepunkte sollen entstehen, traditionelle Tankstellen geschlossen werden.
Wissen Kompakt um 2: FIT-Connect, der OZG-Gamechanger in der Praxis!?
Die Veranstaltung Wissen Kompakt um 2 der KGSt informiert am 4. April 2024 über FIT-Connect, welches als Bindeglied zwischen Onlineverfahren (EfA-Anträge) und Leistungsanbietern (z. B. Kommune) fungieren kann. FIT-Connect ist im Kontext OZG ein Zustelldienst, der es erlaubt, OZG-Anträge über eine einheitliche Programmierschnittstelle (API) maschinenlesbar bei der zuständigen Behörde einzureichen.
Am 4. April 2024 werden Best Practices aus der kommunalen Praxis dazu vorgestellt. Wie ist die Anbindung erfolgt? Was war einfach, was hat vor Herausforderungen gestellt? Welche Lessons Learnd können für andere Kommunen relevant sein?
Weitere Informationen und Anmeldung hier
Neues aus den Kommunalen Spitzenverbänden
DST: Tempo 30: Bund und Länder müssen sich endlich bewegen
DStGB:„Digitalisierung ernst nehmen – Standort Deutschland nachhaltig stärken“
DLT: „Die Schuldenbremse ist kein Fetisch“
GStBRLP: Bürokratiemonster Cannabisgesetz – Keine Kontrollkapazitäten bei den Kommunen
GtBW: Bürgermeister Steffen Bühler erhält Freiherr-vom-SteinMedaille
StGBST: Maßnahmenpaket gegen Rechtsextremismus
StGTMV: Bürgermeister warten weiter auf angemessene Entlohnung
Kopf der Woche: Martin von Simson, neuer Leiter der Abteilung Digitale Gesellschaft im Bundesministerium des Innern und für Heimat
Buch der Woche: Die vulnerable Gesellschaft von Frauke Rostalski
Viele der gegenwärtig sehr heftig geführten Debatten sind Ausdruck einer schleichenden Werteverschiebung. Sie verändert unsere Gesellschaft grundlegend, ist uns aber kaum bewusst. Mehr und mehr scheinen wir bereit, Einschränkungen unserer individuellen Freiheit hinzunehmen, um einem gesteigerten Sinn für Verletzbarkeit gerecht zu werden. So verwandeln wir uns langsam in eine Gesellschaft von «Vulnerablen». In ihrer mitreißenden Untersuchung macht uns Frauke Rostalski auf diesen neuen Konflikt zwischen Freiheit und Verletzlichkeit aufmerksam – und plädiert für ein offenes Gespräch: Wieviel Vulnerabilität möchten wir uns auf Kosten der Freiheit zugestehen?
Frauke Rostalski zeigt, wie sehr Vorstellungen von Vulnerabilität bereits zu Freiheitseinschränkungen im Recht geführt haben – nicht nur in Fragen medizinischer und pandemischer Risiken, sondern auch im Bereich der sexuellen Selbstbestimmung, der Suizidbeihilfe, des Schutzes vor Diskriminierung und des Schwangerschaftsabbruchs. Vulnerabilität ist aber nicht nur das heimliche Leitmotiv eines neuen Rechts und einer neuen Ethik. Sie führt auch eine neue Empfindlichkeit in unsere Debattenkultur ein, die gesellschaftliche Aushandlungsprozesse zu blockieren droht. Frauke Rostalski fordert uns dazu auf, diese «Diskursvulnerabilität» zu moderieren – damit wir das dringende Gespräch über Freiheit und Verletzbarkeit auch wirklich führen können.
+++Bitte denken Sie beim Kauf von Büchern an den örtlichen Buchhandel+++
Webseite der Woche: https://www.moia.io/de-DE/stadt
Zahl der Woche: Mehr als 1 Mrd genießbare Mahlzeiten landen täglich im Müll, sagt ein Bericht des UN-Umweltprogramms Unep.
Tweet der Woche: Deutscher Städtetag
Die Langfassung der Forderungen des Deutschen Städtetages zur #Europawahl 2024 ist erschienen. Detailliert wird dargestellt, was die Städte in von dem neu zu wählenden #EU-Parlament und der neu zu besetzende EU-Kommission erwarten.
Zu guter Letzt: Diana Ross: Die Soul-Legende wird 80
Titelbild von Gerd Altmann auf Pixabay
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Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche.
Ihr Franz-Reinhard Habbel