Nach einer vom Institut für qualifizierte Marktforschung durchgeführten Studie im Auftrag des Österreichischen Gemeindebundes genießen in Österreich die Gemeinden das höchste Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger im Vergleich zu Bundesländern, Bund und Europäische Union. Von den Befragten vertrauen 47 % ihrer Gemeinde, 33 % den Bundesländern, 11 % dem Bund und 7 % der Europäischen Union. Mit zunehmender Entfernung schwindet also das Vertrauen. Bemerkenswert ist, dass die Gemeinden den größten Vertrauensvorschuss mit 53 % von den 16-jährigen bis 19-jährigen erhalten, die Europäische Union und der Bund sind in dieser Altersgruppe mit je 13 % verzeichnet und das geringste Vertrauen genießen mit 21 % die Bundesländer. Es lässt hoffen, dass gerade die junge Generation ihr Vertrauen sowohl in die Gemeinden als auch in die Europäische Union setzen. Beide Ebenen stehen in den kommenden Jahren vor einem erheblichen Bedeutungsgewinn: Die Städte als Gestaltungs- und Identifikationsraum und Europa als Wertegemeinschaft und Wirtschaftsraum in einer weiter globaler werdenden Welt. Kommunen und Europa werden zu einem wichtigen Stabilitätsanker. In den kommenden Jahren wird es darauf ankommen, dass Vertrauen insbesondere der jungen Generation in kommunale und europäische Institutionen weiter zu stärken und nicht zu enttäuschen. Mehr Transparenz und mehr Mitwirkungsmöglichkeiten sind hierbei zwei wichtige Elemente.
Hinsichtlich der effizienten Arbeitsweise herrscht in Österreich ein Duell zwischen Bundesland und Gemeinde. Mit 44 % und 43 % liegen Gemeinden und Bundesländer gleich auf, der Bund erhält bei diesem Vergleich lediglich 12 %. Den größten Reformbedarf sehen die Befragten bei den Themen Schule und Alterspensionen, an dritter Stelle wurden Pflege und dann der Bürokratieabbau genannt. An der repräsentativen Untersuchung beteiligten sich 1.273 Personen.
Junge Leute in Österreich vertrauen Gemeinden und Europa
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