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Marian Schreier: „Die sozialen Netzwerke haben in meinem Wahlkampf eine zentrale Rolle gespielt“

Marian Schreier
Marian Schreier

Noch keine 24 Stunden sind vergangen, hier eines der ersten Interviews mit Marian Schreier, mit 25 Jahren der jüngste Bürgermeister Deutschlands.
Sie sind gerade als jüngster Bürgermeister Deutschlands in Tengen
gewählt worden. Wie fühlen Sie sich?

Ich bin überwältigt: nie hätte ich mit so einem deutlichen Ergebnis gerechnet.
Die breite Unterstützung und hohe Wahlbeteiligung sind eine gute Grundlage, um
die zentralen Themen in Tengen, wie die Zukunft der Pflegeheime oder die
Weiterentwicklung des Schulstandorts, gemeinsam gestalten zu können.
Welche Rolle spielten Soziale Netzwerke in Ihrem Wahlkampf und auf
was haben Sie sich dabei besonders konzentriert?

Die sozialen Netzwerke haben in meinem Wahlkampf eine zentrale Rolle gespielt.
Einerseits aufgrund der Reichweite: Am Ende des Wahlkampfes habe ich über
Facebook mehr als 500 Bürgerinnen und Bürger in Tengen erreicht bei insgesamt 3.700
Wahlberechtigten. Andererseits weil darüber insbesondere junge Bürgerinnen und
Bürger angesprochen werden konnten, die über traditionelle Kanäle, wie
Mitteilungsblatt oder Zeitung, kaum mehr erreicht werden. Beispielsweise habe ich
im Wahlkampf eine Veranstaltung explizit für junge Tengenerinnen und Tengener
organisiert, bei der im Vorhinein auf Facebook über Termin und Themen abgestimmt
werden konnte.
Was hatte es mit dem virtuellen Wahlkampftagebuch auf sich?
Das Wahlkampftagebuch war das Herzstück meiner Online-Aktivitäten, in dem zum
Schluss des Wahlkampfs meine bisherigen Termine aus persönlicher Sicht resümiert
wurden. Dabei war jedem der neun Teilorte Tengens eine Seite gewidmet, auf der
auch die zentralen Handlungsfelder im jeweiligen Ort aufgegriffen wurden.
Angekündigt habe ich das Wahlkampf im Rahmen der öffentlichen
Kandidatenvorstellung, um auch Bürgerinnen und Bürger zu erreichen, die nicht
regelmäßig die sozialen Medien frequentieren.
Welche Rolle spielt für Sie als Bürgermeister der digitale Wandel in
der Kommune?

Der digitale Wandel wird für Kommunen eines der wichtigsten Themen werden. Die
Verwaltung muss mit dem technischen Fortschritt Schritt halten. Dazu zählt für
mich konkret zum Beispiel die Einführung eines digitalen Beschwerdemanagements,
über das die Bürgerinnen und Bürger die Verwaltung auf Mängel im öffentlichen
Raum, wie z.B. Schlaglöcher, aufmerksam machen können. Außerdem werden in Zukunft
mehr und mehr Verwaltungsdienstleistungen online verfügbar sein – dies kann
gerade für Flächengemeinden mit vielen Teilorten wie Tengen von großem Nutzen
sein.
Das Interview führte Franz-Reinhard Habbel.

 

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