Der Deutsche Bundestag stellt im Rahmen des Internationalen Parlaments-Stipendium (IPS) für junge Menschen aus Mittel-, Ost- und Südeuropa, Frankreich, Israel oder den USA Plätze für Praktikanten zur Verfügung. Seit Anfang März sind rund 120 Studenten und Praktikanten für fünf Monate bei Abgeordneten und Ministerien tätig. Eine gute Sache, Deutschland als weltoffenes Land zu präsentieren. Auch bei der Unterbringung der jungen Leute aus 28 Nationen ist der Bundestag behilflich. Allerdings sind die Teilnehmer an dem Programm in einer bundeseigenen Liegenschaft in Berlin untergebracht, die keinen eigenen Zugang zum Internet hat.
Eine schnelle Änderung dieses Zustandes ist offenbar nicht möglich. Der Bundestag unterstützte darauf hin die Studenten und Praktikanten durch die Ausgabe von UMTS-Sticks mit einem dezidierten monatlichen Datenvolumen. Damit kann man zwar Laptops mit dem Internet verbinden, aber Smartphones sowie Tablets mit ihren modernen Anwendungen wie Skype, Face-Time, WhatsApp oder ähnliches aber nicht nutzen. „Sind wir denn hier in einem dritten Welt Land?“, fragte ein Teilnehmer des Programms. Zu recht. Es ist schade, dass offenbar gerade diese jungen Menschen, die im Zentrum der deutschen Politik arbeiten, fünf Monate mit eingeschränkter digitaler Kommunikation leben müssen. Gut das es in Berlin an der oder anderen Stelle wenigsten ein paar Internet-Cafes gibt, wie dies in anderen Kontinenten wie in Südamerika weit verbreiteter ist.